Kreuz Metzerlen

Chronik



Seit 1758 ein Familienbetrieb

Auf "untertäniges Bitten" beim Schultheiss und dem Rat der Stadt Solothurn erhielt am 18. Oktober 1686 Urs Hammel, Meyer(Ammann) zu Metzerlen das Tavernenrecht für das öffentliche Wirts- und Gasthaus "zum Kreuz". Der Tavernenbrief ist heute noch in der Wirtsstube zu sehen.

Die Erneuerung des Tavernenbriefes von 1750 lautete auf den Namen Josef Oser-Stöcklin (Zuvor Wirt und Metzger in Mariastein).

Im Jahre 1758 heiratete Josef Schaffter (1734-1773) die Tochter Marianne Oser (1733-1799) und übernahm das "Kreuz". Er stammte aus der Mühle in Courtételle/JU, das damals zum Fürstbistum Basel gehörte. Schon 1760 erhielt er das Bürgerrecht von Metzerlen. Josef Schaffter erlag im Elsass einem Herzanfall, als er eine Fuhre Wein geholt hatte und schon auf dem Heimweg war.

Sein lediger Sohn Johannes übernahm alsdann die Wirtschaft - er war am Bau der neuen Pfarrkirche (1819) massgeblich beteiligt. Sein Bruder Jean-Jacques (1760-1811), unser Urahne, verheiratete sich im Jahre 1800 mit Marianne Erhard (1778-1843) von Dammerkirch. Zusammen führten sie in Pruntrut das fürstbischöfliche Gasthaus zum Bären. Während der Wirren der Französischen Revolution verloren sie ihr gesamtes Hab und Gut. Auf allerlei Umwegen kamen sie - gänzlich verarmt - nach Metzerlen zurück.

Nach mehreren Jahren der Wanderschaft übernahm ihr ältester Sohn Jakob (1801-1866) das Wirtshaus "Kreuz" von seinem Onkel Johannes und heiratete 1847 Eva Cueni von Röschenz (1824-1899). Jakob wurde von der Solothurner Regierung als Bauadjunkt für das Schwarbubenland gewählt. Unter seiner Führung wurde die Tal- und die Challstrasse gebaut.

Nach seinem Ableben führte die Witwe Eva Schaffter-Cueni zusammen mit ihren drei ledigen Töchter das Gasthaus.

Ab 1899 finden wir dann ihren Sohn Isidor Schaffter (1852-1912) als Kreuzwirt, verheiratet mit Viktoria Meier von Metzerlen (1862-1938).
Im Jahre 1919 übernahm dann mein Grossvater Theophil Schaffter (1895-1956) das "Kreuz" und den landwirtschaftlichen Betrieb. Er heiratete Emma Monnerat, aus dem "Lämmli" (Hôtel d'agneau) in Metzerlen. Ihr Vater führte bis 1928 die Postkutsche nach Mariastein und Flüh. Sie selber war bis zu ihrem 74. Altersjahr Organistin in der Pfarrkirche Metzerlen.

Nach dem plötzlichen Tod meines Grossvaters 1956, übernahm mein Vater Kurt Schaffter (1920) Gasthof und Landwirtschaftsbetrieb - zusammen mit meiner Mutter, Marta geb. Witmer, (1925), die aus dem bekannten Gasthof "Chutz" in Langendorf bei Solothurn stammt. Mein Vater Kurt starb im Jahre 2003, meine Mutter Marta im Jahre 2010.

Als jüngstes von 8 Kindern konnte ich am 1. Januar 1992 das Restaurant "Kreuz" in der siebten Generation übernehmen, am 1. Juli 1993 habe ich es gekauft. Den Landwirtschaftsbetrieb führt mein Bruder Kurt.

Ich habe 2 Kinder: Elena (1994) und Matthias (1996).

In der Geschichte meiner Vorfahren fällt auf, dass sich die Männer stets stark zur Politik hingezogen fühlten - weshalb ihren Frauen wohl nichts anderes übrigblieb, als sich selber um Betrieb und Familie zu kümmern. Nichtsdestotrotz haben sie alle ihre Ehemänner - zum Teil um viele Jahre - überlebt!

Stefan Schaffter